Hallo,

beim stöbern in meinem Archiv bin ich heute auf ein paar Bilder vom Heimeranplatz gestoßen, die ich Euch nicht vorenthalten möchte. Vielleicht gefallen sie ja dem Ein- oder Anderen. Interessant war an jenem 9.8.2011 der kurzzeitig auftretende Regenguss, dessen Wolken teilweise auch auf den Bildern zu sehen sind. Später kam dann noch einmal die Sonne raus.

Beginnen wir mit einem kleinen Wettrennen zwischen 111 159-0 und einer S-Bahn, die sich noch schnell hinter dem Mast verstecken wollte *grrr*



Der Intercity macht im modernen Stadtbild auch eine gute Figur, die Büsche müsste Einer noch abholzen...



290 677-4 ist eine der letzten Loks vor dem Regenschauer. Während dem Guss habe ich mich ins Wartehäuschen gesetzt, daher gibt es leider keine Bilder hiervon.



Auf der anderen Seite des Bahnhof halten im 20 Minuten-Takt die S-Bahnen, die bei Videoaufnahmen manchmal ganz schön störend sein können. Auf dem Foto sehen sie vor der Hochhauskulisse trotzdem gut aus.





Die S20 nach Pasing hält am "Fotobahnsteig", man merkt, es ist Sommer...



Tauri sieht man am Heimeranplatz wahrlich oft. Um zwei von Ihnen auf ein Foto zu bannen, bedarf es entweder Glück oder der digitalen Trikkiste. Ich hatte ersteres, als der Railjet und ein EC aus Richtung Kufstein gleichzeitig zum Hauptbahnhof wollten. Der EC wurde an diesem Tage durch das Mangfalltal umgeleitet, der Railjet nahm den eingleisig gesperrten Regelweg über Grafing.



Schließlich durfte "ÖBB-Italia" als erstes fahren, sie hatte ja wegen der Umleitung schon genug Verspätung.



Im Streiflicht erhält sogar ein ICE ein wenig Dynamik...



...im direkten Vergleich zum ÖBB-Starzug schneidet er aber doch nicht so gut ab.



Schließlich fährt der Railjet aber doch noch "kurz vor Toresschluss" im allerletzten Streiflicht weiter:



Beim Umsteigehalt an der Hackerbrücke konnte noch diese 218 vor der Kulisse des Münchner Hauptbahnhofs und der Frauenkirche festgehalten werden.



Ich hoffe, die Bilder haben Euch etwas gefallen.

Viele Grüße,
Oli

Hallo Olli,

das sind ja ganz schöne Bilder. Leider fehlt der Bahn, so wie sie heute ist, die Abwechslung.
Da gibt es nur drei Farben.
Viel Rot und Weiss und ein wenig grau.
Da ist der Railjet ja eine wohltuende Abwechslung, obwohl auch hier das rot dominiert.

Wenn ich mich da an Früher erinnere.
In einer ähnlichen Situation wäre früher eine rot/beige E03 mit ihren eleganten rot/beigen Wagen einer blauen E10 mit grünen und blauen Wagen und einem roten Speise-bzw. Schlafwagen begegnet.
Der ET420 wäre mit seinem schönen blau /hellgrauen Farbanstrich zu sehen gewesen.
Statt des ET420 hätte man auch eine grüne E41 mit silbernen Nahverkehrswagen bestaunen können.

Und die V90 hätte einen roten Aufbau mit schwarzem Rahmen und silbernen Zierlinien gehabt.

Wie langweilig sehen die Züge heute nur aus.

Trotzdem hast Du schöne Bilder gemacht.

Gruss
Oswin

Hallo Oswin,

Du siehst das falsch, die Bahn war noch nie so bunt wie heute. Deine Sichtweise ist verklärt, es sind ja auch schon ein paar Jahre ins Land gegangen. Wie war es denn früher? Die grünen und blauen Wagen sahen immer irgendwie grünblaugraubraun aus, ungepflegt, man muss sich nur durch die entsprechenden Bildbeiträge im Hifo klicken. Schlafwagen bekam man nur früh morgens zu sehen, wie heute auch, und auch heute sind die Schlafwagen (meist von fremden Bahnverwaltungen) schöne Farbtupfer.

Wie war es denn am Bahnhof selbst? Überall Zigarettenkippen, es roch nach Tabakrauch und Klo, geschlossene Toilettensysteme im Reisezugwagen waren Fehlanzeige. Und das Schild "Bitte nicht im Bahnhof benutzen"? Was raus muss, muss raus. Erinnerst Du Dich noch an den Geruch in einem Büm 232? Eine Mischung aus kaltem Rauch, Toilette, Kunstleder und etwas, das nach abgefahrener Kupplung roch.

Ja, die "Staatsbahn" ist rot und weiss. Das sind schöne Farben, die freundlich wirken und auffallen. Viel freundlicher als grünblaugraubraun. Der gemeine Bahnkunde ist kein Eisenbahnfreund, er nimmt eine Transportleistung in Anspruch. Er will einen schönen Zug. Ganz ehrlich, ich trauere auch manchmal den alten Zeiten nach, vielleicht nur, weil ich damals nicht genug fotografiert habe, wer weiß. Zurück zu den Farben. Was haben wir noch? Außer rot/weiß? Privatbahnen. Hier in München ist die Auswahl etwas begrenzt, wir haben die BOB mit den Jenbacher Triebwagen, und den ALEX. Der ist schön bunt, blau/gelb/grau, mit TEE Speisewagen und Wagen der CD in mindestens drei Farbgebungen. Und wir haben die ausländischen Züge, wie seit je her. ÖBB, FS, SBB, SZ, HZ, SNCF, sogar die russische RZD hatte einen Schlafwagendienst nach München.

Ich bleibe dabei, die Bahn ist bunter und sauberer, als sie jemals zuvor war. Und jetzt kommen noch ein paar Bilder, ebenfalls vom Heimeranplatz in München, damit sie zu Olis Werken passen.





















Auch die Baureihenvielfalt ist groß, wir haben ehemalige Ostloks, Dieselloks aus Kanada.....

Schöne bunte Grüsse,

Martin

Hallo Martin,

die Welt ist relativ. Du hast sie aus Deiner Sichtweise geschildert und ich habe meine zuvor dargelegt.
In diesem Fall gibt es kein richtig oder falsch. Das ist immer eine Frage des persönlichen Empfindens.

Für mich sind diese bunten Vögel einfach nicht schön. Ich bestehe ja nicht darauf, dass Andere diese Meinung teilen sollen.

Diese rollenden Werbeplakate empfinde ich als hässlich. Da weiss man ja nicht, wo man zuerst hinschauen soll.
Das ist aber typisch für die heutige Zeit. Viel Wirrwar und wenig Struktur.
Das wird dann als Freiheit verkauft. Für mich ist das einfach Faulheit, Regeln zu lernen und sich daran zu halten.

Was das äussere Erscheinungsbid der Fahrzeuge heute angeht, da kann ich keinen grossen Unterschied zu früher erkennen.
Auch heute kann man Fahrzeuge sehen, die ziemlich blass aussehen.

Du hast all die negativen Punkte aufgeführt, die nicht gerade für das Erscheinungsbild der Bahn in früheren Zeiten sprechen. Da will ich Dir nicht generell wiedersprechen.
Zu den Toiletten möchte ich aber eines sagen.
Früher war die Benutzung in Bahnhöfen verboten. Das aus gutem Grund.
Damals hatten alle Züge aber noch Toiletten.
In den heutigen S-Bahnen,zumindest in den Triebwagen, findet man überhaupt keine Toiletten mehr.
Das geht dann soweit, dass die Bahn einen Zugbegleiter strafversetzen wollte, der einem Fahrgast erlaubt hat in einen Aschenbecher zu urinieren, weil dieser (der Fahrgast) zu starken Druck hatte.
Da hat man die Toiletten entweder vergessen oder man hat am falschen Punkt gespart.
Das hätte es zu früheren Bahnzeiten nicht gegeben.
Die Toilettensysteme waren zwar nicht geschlossen. Sie Waren aber zumindest vorhanden.

So rosig sind die heutigen Bahnzeiten also auch nicht.

Alles Andere ist wie gesagt Ansichtssache.

Gruss
Oswin

Ich seh es genauso und deshalb wird mein nächstes Mobaprojekt auch der aktuellen Epoche gewidmet sein.